Unsere Mamma,
hat heute meinen Bruder getötet...

er wollte nur spielen und hat ihr ins Ohr gebissen.

Er wußte nicht, daß sie am Ohr seit dem Schnee heute Nacht, Frostbeulen hat.

Acht Monate alt war sie, als sie uns in einem alten Drahtkäfig beim Hundehändler geworfen hat. Schmerzen hatte sie und Angst, allein im Dunkeln aber sie schenkte uns Leben und gab uns ein Zuhause.

Sie säuberte jeden von uns und trennte die Nabelschnur, lag auf dem Draht damit wir auf den Brettern liegen konnten und schubste uns herum, damit wir alle Milch abbekommen konnten.

Mamas Bauch fühlte sich wie Seide an. Nachts blieb sie auf, beschnupperte und leckte uns, um uns am Leben zu halten. Schwach wurde sie und mager aber sie meckerte nicht und schaffte es uns alle durchzubringen.

Aber wenn Welpen anfangen zu wachsen und ihre scharfen Krallen und spitzen Zähnchen aus kleinen Käfigen ein Gefängnis machen, da brauchen Mamis einen Platz, wo sie sich zurückziehen können - eine Stunde Ruhe und ein wenig Sonne - wenn sie bloß etwas gehabt hätte, wo sie hätte laufen können oder wo wir herum toben könnten - wenigstens für kurze Zeit jeden Tag.

Ich wünschte, sie hätte im Hof laufen können, so dass ihr Leben weniger schwer wäre. Aber unsere Mama, die so süß und lieb gewesen war, fing langsam an den Verstand zu verlieren.

Und dann, letzte Nacht, kam der große Schnee - beinahe 60 cm tief lag er am Boden.

Der Wind hat den Schnee auf uns geweht - man konnte sich nirgends verkriechen.
Aber unsere arme Mama hat sich bemüht, uns davor zu schützen.

Als mein Bruder sie gebissen hat, hat sie nach ihm geschnappt - ihr Ohr tat ihr so entsetzlich weh.
Sie wollte ihm nicht weh tun, bloß sagen, dass er aufhören sollte. Aber sie hat seine Rippen erwischt und in die Lunge.

Er starb auf ihrem Bauch liegend, eben da wo er geboren wurde. Sie beschnüffelt ihn jetzt, aber er rührt sich nicht - und wir können sie nur anstarren.

Sie fing an zu wimmern und hat den ganzen Tag nur geheult - aber keiner ist gekommen, um ihn zu entfernen.

Ich hatte Angst als ich sah, daß mein Bruder starb - aber noch mehr Angst als ich Mama weinen hörte.

Und soeben kam ein Lastwagen angefahren - mal wieder Welpen aus den Käfigen holen.
Sie hatten sie alle aufgeladen, als er uns anschaute. Er schüttelte bloß den Kopf und holte noch eine Kiste.
Alles, was er in unserem Käfig zurückließ, war das tote Brüderchen und unsere Mama.

"Sie sind vier Wochen alt - lade sie auf!"

Unsere Augen wurden riesig - aber wir weinten nicht.

"Mama, werden wir auch sterben?"

Wir fahren jetzt, aber wir wissen nicht wohin.

Lieber Gott, hilf' unserer Mama - sie muß zurückbleiben.

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Solche schrecklichen Geschichten gehören leider immer öfter zum Alltag.
Die Nachfrage bestimmt das Angebot und sobald die Nachfrage größer wird und auch noch hohe Welpenpreise zu erzielen sind, gesellen sich auch Züchter hinzu, die ohne Rücksicht auf Verluste nur auf Geld sehen, ihre Hündinnen unter schlimmsten Bedingungen als Gebärmaschinen einsetzen .

Kaufen Sie bitte niemals einen Hund aus Mitleid. Sie haben dann einen Hund gerettet, aber es werden viele folgen, die nicht soviel Glück haben. Solange ein Massenzüchter seine Welpen los wird, hört er nicht auf zu "produzieren". Schauen Sie sich das Resultat in Ihrer Tageszeitung oder in den Tierheimen an.
Aber ist nicht jeder Hund, der im Tierheim als unerwünscht abgegeben wird,

ein Hund zuviel?